... Als Gegenspieler trifft Nathan auf Sultan Saladin ... Harro Korn ist diese Rolle auf den Leib geschrieben ... Das war Theater pur ...
... Ins Zentrum rückt Philipp II.: Harro Korn kann nicht nur die Stimme, in der sich Härte und Verbitterung mischen, knurren und grollen lassen, er hat auch das Gefühl für Zeit, um spüren zu lassen, wie es in dem Repräsentanten und Schöpfer eines mit Mitteln des Terrors regierenden Regimes brodelt. Korn zeigt die Einsamkeit der Macht, die Zweifel und das Beharren auf einem Korsett des Formalen, das Sicherheit vorgaukelt und schützen soll vor dem sozusagen gesunden Menschenverstand - und vor dem eigenen Gefühl. Korn zeigt zugleich einen Mann, der weiß, dass seine Zeit abläuft, sein System verfault ist. ...
... Harro Korn in der Rolle des Puntila gibt einen famosen Gutsbesitzer. Ohne sinnentstellende Einführungsversuche wechselt er übergangslos zwischen den zwei Gesichtern des Herrn, wahrt im Rausch die nötige Haltung und in der Nüchternheit die Raserei ...
... Wächter stand mit Harro Korn ein Puntila zur Verfügung,
der diesen doppelköpfigen Charakter im Laufe des Abends immer intensiver, immer glaubhafter und immer menschlicher macht ...
...Die zwei Seelen in der Brust des Puntila darzustellen wurde von Harro Korn souverän und einfühlsam gelöst ... So geriet Puntila nicht zu einem polternden und grölenden Krachmacher sondern gerade in seiner Trunkenheit zu einem mit Hintersinn und Nuancen handelnden Menschen.
"jedes Korn wuchs zu einem Getreidefeld" - wenn diese Metapher für schauspielerische Dichte und Zentralität stehen darf ...
... Korns Eigeninszenierung amüsierte das erste Abo - Publikum abendfüllend ...Harro Korn steigert sich in das tragikomische Crescendo mit hitzig - witziger Präsenz... Zwischen donnerndem Frust und weinerlichem Furor schaukelt sich die Suada hoch, die schließlich im ekstatischen Akt mit dem Kontrabaß gipfelt...
Korn weiß zwischen Komik und Tragik immer wieder sicher die Balance zu finden.
... Um es vorweg zu nehmen : Harro Korn ist von allen Darstellern der Überzeugendste: er spielt den russischen Agenten und Beschützer von Anatoly wunderbar kalt und berechnend. Stimmlich läßt er keine Sekunde nach und gewinnt den Kampf mit der schlechten Tontechnik. ...
... Natürlich gehört der Abend zuallererst Harras, also Harro Korn: er gibt dem fast in jeder Szene trinkenden oder rauchenden General die Tragik eines ebenso sympathischen und couragierten wie zugleich naiven und schwächlichen Helden, dessen wahre Haltung bis zuletzt rätseln läßt ...
... Eine Rolle wie geschaffen für Harro Korn. Denn er macht aus einer historischen Figur einen lebendigen, leidenschaftlichen Menschen ... Korn gewinnt diesem Galilei alle Facetten ab - Freude, Zweifel, Lust, Unruhe, Überzeugungskraft - zeigt seine Stärken und Schwächen ... Galilei hat, und das macht Korn in seinem Spiel deutlich, die Hoffnung auf den Sieg der Wahrheit nicht aufgegeben . ... Korns Galilei ist gewiss kein Held, kein Märtyrer der Wahrheit, sondern eine Figur mit Widersprüchen und Brüchen... Am Ende ist Korns Galilei ein mürrischer alter Mann ...
... dass er, Harro Korn als Conferencier, den Löwenanteil des Beifalls einheimste, geschah ganz zu Recht. "I am a camera" - er war sie, unerbittlich in seiner ständigen Bühnenpräsenz, Beobachter, zumeist kommentarlos und stumm, im Kitkatclub ein Showman, aber hohl. Seine Darstellung ging unter die Haut und er blieb geheimnisvoll ... eindrucksvoll ...
... an erster Stelle müssen die vorzüglichen gesanglichen Leistungen erwähnt werden. Zwischen Skinhead und Punk ausgestattet, zog Harro Korn als Conferencier bereits mit seinem Entree "Willkommen, Bienvenue, Welcome" in seinen Bann und verstand es die Vorphase des Nazismus zu personifizieren. Seine Allgegenwärtigkeit verlieh ihm mephistophelische Züge...